Pflegekräfte unterliegen innerhalb der Covid-19-Pandemie vielfältigen Belastungen, woraus ein immenser psychischer Stress entstehen kann. Wie können Mitarbeitende in der Pflege ihre Widerstandsfähigkeit (Resilienz) stärken - insbesondere während der Corona-Krise?
Resilienz im Überblick - Stressoren
Jeder gerät von Zeit zu Zeit mal in eine kleine oder größere Krise, muss Verluste oder sogar Schicksalsschläge hinnehmen und Belastungen bewältigen. Gerade jetzt in der Corona-Krise bekommen wir dies mehr denn je zu spüren. Insbesondere in der Pflege treten vermehrte Mehrbelastungen auf, zum Beispiel:
- zusätzliche Sorge, andere Mitmenschen zu infizieren
- Fehldiagnosen in der Zuordnung, ob eine Covid-19-Pandemie Infektion stattgefunden hat
- familiäre Probleme (Versorgung der Kinder und Versorgung pflegebedürftiger Familienangehöriger)
- soziale Kontakte werden eingeschränkt
- verstärkter Personalmangel durch Quarantäne der Mitarbeitenden
- Ungewissheit verlängert arbeiten zu müssen, da sich Kollegen/innen in Quarantäne befinden
- Mehrbelastungen der Mitarbeitenden durch verstärkte emotionale und seelische Belastungen der Pflegebedürftigen
- permanentes Tragen von Schutzkleidung vermindert die Kommunikation und Aufbau zwischenmenschlicher Zuneigung (Mimik und Gestik)
- durch Isolation und erhöhtes Arbeitspotenzial können interfamiliäre Probleme entstehen
Was wir dabei sicher alle schonmal beobachten haben ist, dass verschiedene Personen völlig unterschiedlich mit solchen Situationen umgehen. Jeder kennt eine Person, die scheinbar mit allem gut klar kommt, immer positiv eingestellt ist und sich durch nichts unterkriegen lässt. Die Frage ist: Wie gelingt das der Person, trotz der sehr schwierigen Umstände?
Die Lösung ist ganz einfach: Denn solche Personen besitzen eine ganz entscheidende Eigenschaft - sie sind resilient bzw. besitzen eine hohe Widerstandskraft.