Tod und Sterben sind Themen in unserer Gesellschaft, die häufig mit Vorbehalten und Ängsten verknüpft sind, ja sogar oft als „Tabuthemen“ gelten. Das Palliative Brückenteam Aue hat es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, schwerstkranke Menschen zu begleiten und Aufklärungsarbeit zu leisten. Das kleine Team, bestehend aus Schwestern und Ärzt*innen, bietet Teilversorgung und medikamentöse Versorgung für die Patient*innen an und berät, koordiniert und leistet Netzwerkarbeit zu Pflegediensten und Hausärzt*innen. Das interprofessionelle Arbeiten wird ergänzt durch Physiotherapeut*innen, Sanitätshäuserin und Hospizdiensten. Gemeinsam können sie so schnell den Bedürfnissen der Patient*innen gerecht werden.
Gibt es einen gesetzlichen Anspruch für die Inanspruchnahme von Palliativversorgung? Welche Stolpersteine gibt es? Es besteht ein gesetzlicher Anspruch auf palliative Versorgung zu Hause oder im Pflegeheim, sofern eine unheilbare Krankheit in das fortgeschrittene Stadium übergegangen ist. Die Krankenkassen übernehmen dafür nach §36b SGB XI die Kosten, wenn ein Anspruch auf Finanzierung besteht. Dafür bedarf es einer Verordnung von Haus- oder Fachärzt*innen. Frau Seifert berichtete, dass häufig die Ärzt*innen nicht die notwendigen Formulare oder Voraussetzungen für Palliativpflege kennen. Daher sensibilisieren sie und ihr Team dafür.
Um mit den schweren Themen gemeinsam gut umzugehen, bedarf es einer gewissen Resilienz: Humor und Lachen, zusammen mit den Patient*innen, helfen, die doch schweren Situationen auszuhalten. Aber auch gemeinsame Fallbesprechungen, Supervision und der private Ausgleich durch Natur, Musik und Glaube helfen, das Erlebte zu reflektieren und zu verarbeiten.
Wir halten fest: Palliativpflege ist ein überaus notwendiges Thema, über welches selbst Mediziner*innen aber noch nicht immer ausreichend informiert sind. Dabei können gerade Brückenteams - wie das von Frau Seifert –Hausärzt*innen bei der Betreuung und Pflege der Patient*innen unterstützen und so die letzte Reise für die Betroffenen, aber auch Angehörigen leichter machen.
