PFLEX.live am 09.06.2022: Die Bedeutung der Resilienz für Führungskräfte im Gesundheitswesen

Resilienz – ein fast schon „geflügeltes Wort", welches immer wieder im Kontext von Führungsarbeit und im Umgang mit Herausforderungen auftaucht. Und genau deswegen beschäftigten wir uns in unserer ersten PFLEX.live-Runde im Juni 2022 mit der Frage, warum Resilienz gerade für Führungskräfte in der Pflege so wichtig ist und kamen dazu mit Jun.-Prof. Dr. Charlotte Förster ins Gespräch.

Faktenblatt Resilienz

„Resilienz“ oder „Widerstandsfähigkeit“ beschreibt, wie sehr ein Mensch oder auch eine Organisation in der Lage ist, mit äußeren Widrigkeiten umzugehen und sie gewissermaßen an sich „abprallen“ zu lassen. Bei der Arbeit, so erläuterte uns Frau Förster, ist Resilienz auf Mitarbeitenden-, Führungs-, Team- und Organisationsebene wichtig. Gerade im Gesundheitswesen und in der ambulanten Pflege verschärfen sich seit Jahren die Arbeitsbedingungen immer mehr, wodurch Menschen, Teams und Organisationen unbedingt gefordert sind, ein hohes Maß an Resilienz mitzubringen.

Frau Förster erläuterte uns, dass Resilienz von Führungskräften im  Gesundheitswesen notwendig ist, um das hohe Risiko an Erkrankungen wie Burnout, die durch Stress entstehen können, abzupuffern. Damit können auch negative Folgen dieser Erkrankungen auf Klient*innen, das Team und die Organisation verhindert werden. Nur gesunde Führungskräfte können ihrer Führungsarbeit auch entsprechend nachkommen – und Resilienz ist ein wichtiger Faktor zur Gesundheitsförderung!

Aber es ist natürlich nicht so einfach, dass man nun sagen könnte: „Diese Führungskraft ist komplett resilient, sie meistert nun immer und jede Herausforderung.“ Resilienz ist laut aktuellem Forschungsstand ein eher dynamisch, ist unterschiedlich in verschiedenen Situationen, Kontexten und zeitlichen Umständen ausgeprägt.

Resilienz zu stärken, kann für Führungskräfte im Gesundheitswesen zum Beispiel durch Faktoren wie

  • einen gesunden Lebensstil,
  • Austausch mit anderen Führungskräften,
  • Freude und Leidenschaft bei der Arbeit, strukturierter Umgang mit Herausforderungen,
  • Transparente Kommunikation mit den Teammitgliedern sowie
  • Lernbereitschaft und einer Prise Humor

geschehen.

Aber natürlich ist Resilienz kein „Wundermittel“ im Umgang mit jeglichen Schwierigkeiten, die sich seit Jahren im Gesundheitswesen aufbauen, wie Frau Förster zum Abschluss betonte!